Sommerfest des Handwerks: 150 geladene Gäste tauschten sich im Garten der Kammer aus.Handwerk im Dialog mit der Politik
„Wir wagen es – endlich wieder Sommerfest“ – unter diesem Motto luden HWK-Präsident Delfino Roman und HWK-Hauptgeschäftsführerin Ina-Maria Heidmann nach dreijähriger Pause zum Netzwerk-Abend in den Garten an der Braunschweiger Straße ein. Roman und Heidmann begrüßten bei sommerlichen Temperaturen rund 150 geladene Gäste aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Handwerk. „Im Jahr der niedersächsischen Landtagswahl ist es uns besonders wichtig, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer aus dem Handwerk mit Entscheidungsträgern ins Gespräch zu kommen – die Liste der handwerkspolitischen Themen ist lang“, so Hauptgeschäftsführerin Heidmann.
In seiner Rede griff Präsident Roman auch gleich ein wichtiges politisches Thema auf: „Wir brauchen mehr qualifizierte Handwerkerinnen und Handwerker, damit die großen gesellschaftlichen Zukunftsprojekte umgesetzt werden können.“ Dieses Ziel werde allerdings durch die jahrelang fehlgeleitete Bildungspolitik, die ausschließlich das Studium als Karriereweg aufgezeigt hat, ausgebremst. „Nicht alle werden akademische Traumjobs ergattern“, sagte der Präsident. „Wir brauchen eine Bildungswende. Allen jungen Menschen kann ich nur raten: lieber ein erfolgreicher Geselle als ein prekärer Bachelor, lieber ein zufriedener Meister als ein gescheiterter Master.“
Von der künftigen Landesregierung forderte Roman eine massive Entlastung von bürokratischen Auflagen: „Klima-, Energie- und Verkehrswende: Das Handwerk würde weitaus mehr schaffen, wenn es sich nicht täglich mit bürokratischem Irrsinn beschäftigen müsste.“ Vom Bund erwarte das Handwerk eine zügige Umsetzung der im Koalitionsvertrag angekündigten Entlastung von den Kosten der Meisterfortbildung: „Wie wollen wir einem jungen Menschen das Handwerk schmackhaft machen, wenn er für seinen Meisterbrief mehrere tausend Euro zahlt und für sein Studium nichts? Lassen Sie uns die Meister von morgen komplett von den Kosten befreien“, sagte Roman.
Die Bewirtung der Gäste und die Organisation im Vorfeld wurden zu großen Teilen von den Mitarbeitern der Handwerkskammer durchgeführt. Auch in diesem Jahr wurde das Sommerfest von der Inter Versicherungsgruppe unterstützt.