Vollversammlung 2024Zusammenstehen, zusammenrücken, Handwerk stärken
Vollversammlung der Handwerkskammer stellt die Weichen für die Sicherung der Ausbildung im Friseurhandwerk. // Resolution zur Praktikumsprämie einstimmig beschlossen.
Schülerinnen und Schüler, die in den Ferien ein Praktikum in einem Handwerksbetrieb absolvieren, sollen von der Landesregierung pro Woche eine Prämie in Höhe von 120€ erhalten - zumindest wenn es nach dem südniedersächsischen Handwerk geht. In ihrer 128. Sitzung am 18. Juni verabschiedeten die Vertreter der Vollversammlung der Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen eine Resolution, in der sie die Landespolitik auffordern, eine Praktikumsprämie einzuführen.
Zu Beginn der Sitzung äußerte sich der Kammerpräsident Delfino Roman aber auch zu den Ergebnissen der vergangenen Europawahl und dem damit einhergehenden Rechtsruck in Europa. „Wir im Handwerk stehen an der Seite unserer Mitarbeiter, Kollegen und Auszubildenden, die aus nahezu allen Ecken dieser Welt zu uns gekommen sind. Dort, wo andere Hass und Hetze schüren, zeigen wir praxisnah auf, dass es nicht darauf ankommt woher du kommst, sondern wohin du willst.“
Im weiteren Verlauf der Sitzung machten die Vertreter des Handwerker-Parlaments den Weg frei für eine Konzentration der überbetrieblichen Ausbildung im Friseurhandwerk am Standort Braunschweig. „Um die Qualität der ÜLU als elementares Standbein der dualen Ausbildung zu sichern, kann nicht mehr jedes Bildungszentrum in der Republik alle Handwerke vorhalten. Einige Dinge müssen kleiner werden, um stark bleiben zu können“, betonte Präsident Roman. Ab dem kommenden Ausbildungsjahr finden damit die ÜLU-Lehrgänge für das Friseurhandwerk in den Werkstätten des Technologiezentrums Braunschweig statt.
Zum Abschluss einer lebhaften Sitzung befassten sich die Mitglieder der Vollversammlung mit der Resolution „Die duale Ausbildung stärken – eine Praktikumsprämie für das Handwerk in Niedersachsen“. Mit diesem Instrument soll die handwerkliche Ausbildung gestärkt werden. Sachsen-Anhalt nutzt dieses Instrument bereits seit 2020, das Land Schleswig-Holstein und der Freistaat Thüringen haben die Prämie nun ebenfalls eingeführt. „Die Zahlen aus Sachsen-Anhalt zeigen beachtliches: Rund ein Drittel der Praktikanten macht nach seinem Praktikum im gleichen Betrieb seine Ausbildung. Auch das Land Niedersachsen sollte hier einen Schritt nach vorn machen“, erklärte Präsident Roman mit Blick auf die gesamtgesellschaftliche Aufgabe Ausbildung und forderte die politischen Vertreter des Landes auf, die Praktikumsprämie bei den anstehenden Haushaltsberatungen zu berücksichtigen. Die Mitglieder der Vollversammlung verabschiedeten die Resolution einstimmig.
