Fachkräfte im Handwerk: niedrige Arbeitslosenquote und großer Verdienstvorsprung.OECD: Lob für deutsches Ausbildungssystem
Im Oktober 2022 veröffentlichte die OECD ihren jährlich erscheinenden Bericht „Bildung auf einen Blick“, der die Bildungssysteme von 45 Staaten vergleicht. Wie funktionieren die Bildungssysteme anderer Länder? Und von welchen Ländern können wir noch etwas lernen?
Ein besonderer Schwerpunkt des diesjährigen Berichts liegt auf beruflichen Aufstiegsfortbildungen, zu denen auch die Fortbildung zum Handwerksmeister oder Techniker gehören.
„Zurecht lobt die OECD in ihrem Bildungsbericht auch in diesem Jahr wieder unser leistungsstarkes berufliches Ausbildungssystem“, freut sich Delfino Roman, Präsident der Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen. Das zeigen etwa die niedrige Arbeitslosenquote bei Fachkräften mit einem Ausbildungsabschluss von nur 3 Prozent gegenüber 6,5 Prozent im OECD-Durchschnitt und der große Verdienstvorsprung von 43 Prozent gegenüber Geringqualifizierten. Hier erreichen die anderen OECD-Länder nur 29 Prozent.
Dennoch spüre das Handwerk eine große Lücke bei den weiterqualifizierten Fachkräften – etwa wenn es um die Umsetzung der ambitionierten energie- und klimapolitischen Ziele der Bundesregierung geht. „Um in Zukunft mehr junge Menschen für die attraktiven Karrierewege im Handwerk zu gewinnen, ist die Stärkung der Höheren Berufsbildung ein wichtiger Baustein. Die Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen hat mit den Meisterklassen in neun verschiedenen Handwerksberufen sowie der Fortbildung zum Betriebswirt im Handwerk die richtigen Angebote für junge Menschen in petto“, so Roman.