Schleifen, bohren, sägen: Mitarbeiter der niedersächsischen Arbeitsagenturen und Jobcenter lernten Arbeiten im Tischlerhandwerk kennen.
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Schleifen, bohren, sägen: Mitarbeiter der niedersächsischen Arbeitsagenturen und Jobcenter lernten Arbeiten im Tischlerhandwerk kennen.

Workshop "Born2BTischler": 25 Mitarbeiter der niedersächsischen Arbeitsagenturen und Jobcenter lernten das Tischlerhandwerk im BBZ Hildesheim praktisch kennen.Holz selbst erleben

Während schon so mancher Schüler klare Vorstellungen von der Berufswelt hat, suchen viele noch Orientierung. Jugendliche haben die Qual der Wahl: bei über 700 Bachelorstudiengängen in Niedersachsen und diversen Ausbildungsberufen in Industrie und Handwerk, scheint es nicht leicht, die richtige Entscheidung zu treffen.

Die Mitarbeiter der lokalen Arbeitsagenturen und Jobcenter stehen vor einer nicht geringeren Herausforderung: täglich beraten sogenannte Fallmanager, persönliche Ansprechpartner, BiZ-Sachbearbeiter und U25-Berater unterschiedlichste Klienten hinsichtlich ihrer Potentiale und der sich daraus ergebenen Ausbildungs- und Umschulungsmöglichkeiten. Denn nicht nur Schüler wollen vermittelt werden, auch Fachkräfte mit oder ohne Berufsausbildung, Geflüchteten oder Menschen mit besonderem Förderbedarf soll der Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt gelingen.

„Berufsorientierung muss bei denjenigen anfangen, die anderen Orientierung bieten wollen.“ Unter diesem Motto haben der Verband des Tischlerhandwerks Niedersachsen/Bremen und die Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen 25 Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit und der Job Center zu einem Workshop in das Berufsbildungszentrum Hildesheim eingeladen. „Bei diesem Workshop ging es uns darum, den Tischler/die Tischlerin als modernen und zukunftsträchtigen Beruf vorzustellen. Dafür sind Multiplikatoren wichtig: Eltern, Lehrer und letztendlich Berufsberater bei der Bundesagentur für Arbeit“, sagt Claudia Klemm, zuständig für die Aus- und Weiterbildung beim Landesinnungsverband. Nach einer theoretischen Einführung über die Ausbildungsvoraussetzungen, die Beschäftigungsmöglichkeiten und die Aufstiegschancen im Tischlerhandwerk, durften die Teilnehmer selbst erleben, was es mit dem Slogan des Landesinnungsverbands „Born2BTischler“ auf sich hat.

Unter der Anleitung von BBZ-Lehrwerkmeister Dirk Grimsel stellten alle Teilnehmer einen Kleiderbügel aus massivem Holz her und durchliefen dafür mehrere Stationen in der Herstellung. Standbohrmaschine, Bandsäge, Kantenschleifmaschine und Oberfräse – bis zur formschönen Vollendung waren viele kleine Arbeitsschritte nötig, bei denen es vor allem auf Fingerspitzengefühl und Sorgfalt ankam. Teilnehmerin Cornelia Brünig, Teamleiterin und Weiterbildungskoordinatorin der Arbeitsagentur Hildesheim, zeigte sich von dem Workshop begeistert und betonte unter anderem den Mehrwert für Jugendliche und Kinder: „Berufsorientierung funktioniert gut über freies Ausprobieren. Leider haben Schüler zur Arbeit mit den Händen immer weniger Möglichkeiten. Es ist gut, dass Bildungsträger wie die Berufsbildungszentren durch angebotene Workshops und Maßnahmen der frühkindlichen Berufsorientierung diese Lücke schließen.“