Drittes Energieentlastungspaket der Bundesregierung:Entlastungspaket für das Handwerk enttäuschend
Das von der Bundesregierung beschlossene dritte Entlastungspaket reicht aus Sicht der Handwerkskammer bei weitem nicht aus, um den immer weiter steigenden wirtschaftlichen Druck auf das Handwerk abzufedern. „Für unsere Handwerksbetriebe sind die Ergebnisse eine Enttäuschung: Es ist nicht nachzuvollziehen, dass mögliche Entlastungen erst zeitverzögert angegangen werden und somit die Dringlichkeit einer Unterstützung für unsere Betriebe nicht berücksichtigt wird – denn Zeit haben wir nicht,“ kritisiert Delfino Roman, Präsident der Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen. Es müsse dringend nachgebessert werden – und das so schnell als möglich. Gerade zum jetzigen Zeitpunkt, zu dem der temporäre Tankrabatt ohne Folgemaßnahme ausgelaufen sei, wäre eine zielgerichtete Unterstützung für das Handwerk im ländlichen Raum wichtig gewesen.
„Uns erreichen mehr und mehr existenzielle Notrufe von Betrieben, die unmittelbar Hilfe brauchen. Es droht, dass vielen Betrieben die Luft längst ausgegangen ist, ehe die im Paket in Aussicht gestellten Entlastungen wirken“, so Roman weiter. „Die explodierenden Kosten für Energie und Kraftstoff bringen viele Betriebe in eine existenzbedrohende Lage. Die Antwort auf die Frage, wie diese Kosten rasch gesenkt und die Betriebe unmittelbar entlastet werden können, bleibe die Koalition aber schuldig.“
Die im Paket angedachten Entlastungen im Unternehmensbereich greifen laut Roman zwar richtigerweise auch wesentliche Vorschläge des Handwerks auf, doch bleiben sie im Detail sehr vage. „Besonders betroffene Betriebe direkt zu unterstützen und die enormen Preissteigerungen abzufedern, das ist für mich aktive Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, weil es dem Erhalt von Arbeits- und Ausbildungsplätzen dient“, so Roman abschließend.