Biels Backhaus
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Ausbildungsurkunden 2022Besonderes Ausbildungs-Engagement ausgezeichnet

Das Handwerk benötigt weiterhin dringend Fachkräfte. Umso wichtiger ist es, dass Betriebe Flagge zeigen und sich für das wichtigste Fundament, die Ausbildung des Nachwuchses, engagieren. Aus diesem Grund zeichnet die Handwerkskammer seit 2021 alle Ausbildungsbetriebe, die pro Jahr einen oder mehrere Auszubildende erfolgreich bis zur Prüfung begleitet haben, mit einer Urkunde aus. Für das Ausbildungsjahr 2022 wurden im Februar mehrere hundert Betriebe postalisch ausgezeichnet.

Um die besondere Leistung zur Zukunftssicherung zu würdigen, überreichten Tobias Dunkel, Abteilungsleiter der Beruflichen Bildung der Handwerkskammer, an der Seite der Kreishandwerksmeister aus den Landkreisen Hildesheim, Holzminden und Northeim die Urkunden an vier Ausbildungsbetriebe persönlich.

Landkreis Holzminden: Bäckerei Karl Biel GmbH & Co. KG aus Delligsen
Der Betrieb Karl Biel GmbH & Co. KG aus Delligsen erhielt eine Urkunde für das langjährige Ausbildungsengagement unter anderem in den Berufen Bäckerin und Bäcker, Fachverkäuferin und Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk mit der Fachrichtung Bäckerei sowie Konditorin und Konditor. Die Auszeichnung nahm neben dem Senior-Chef Karl Biel auch sein Sohn Hendrik Biel, der die Bäckerei inzwischen gemeinsam mit seinem Bruder Karl-René in fünfter Generation führt, entgegen. Zur Übergabe reiste auch Holzmindens Kreishandwerksmeister Karl-Heinz Bertram an. „Die Zukunft des Bäckerhandwerks geht nur über Qualität, nicht über den Preis“, ist sich Hendrik Biel sicher. „Und Qualität endet nicht beim Geschmack der Brötchen. Es geht auch um Service, Ambiente in den angeschlossenen Cafés und um Beratung.“ Seit 2004 hat Biels Backhaus insgesamt 71 junge Menschen in den 21 Filialen ausgebildet, acht befinden sich derzeitig in Ausbildung.

Landkreis Hildesheim: Möbelbau Kaether und Weise GmbH aus Lamspringe
Die Möbeltischlerei von Andreas Kaether und Stephan Weise feiert in diesem Jahr 25-jähriges Betriebsjubiläum. Der 1998 gegründete Betrieb hat insgesamt 65 Tischlerinnen und Tischler ausgebildet. Aktuell befinden sich fünf davon in Ausbildung. Diese beeindruckende Ausbildungsleistung nahm auch Hildesheims Kreishandwerksmeister Matthias Zieseniß zum Anlass, dem Betrieb persönlich zu gratulieren. „In nahezu allen Jahren hatten wir auch immer weibliche Auszubildende“, berichtet Betriebsinhaber Andreas Kaether stolz. Neben Materialknappheit und gestiegenen Preisen ist auch die Corona-Pandemie an dem auf Möbel und den Messebau spezialisierten Betrieb nicht spurlos vorbeigegangen. Und trotzdem setzt die Tischlerei auf „Eigengewächse“ und bildet jährlich im Schnitt zwei Auszubildende pro Lehrjahr aus. Gute Erfahrungen haben Kaether und Weise auch mit älteren Bewerbern gemacht, die bis heute ein fester Teil des 18-köpfigen Teams sind.     

Möbelbau Kaether und Weise
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Möbelbau Kaether und Weise

Landkreis Northeim: Windelband GmbH aus Moringen und Elektro Johanns GmbH aus Einbeck
Gleich zwei Betriebe aus dem Landkreis Northeim wurden mit einer Urkunde für ihre besonderen Ausbildungsleistungen geehrt. „Sie haben hier eine beeindruckende Ausbildungsbilanz, fast alle Auszubildenden haben ihre Ausbildung hier erfolgreich abgeschlossen“, erläutert Tobias Dunkel bei der Urkundenübergabe an den Betrieb Windelband GmbH aus Moringen. Neben Metallbauern bildet das Unternehmen von Geschäftsführerin Heidrun Windelband aktuell Feinwerkmechaniker aus, erst vor kurzem wurde eine große neue Produktionshalle gebaut. Sohn und Tochter von Windelband sind ebenfalls im Betrieb aktiv, die Nachfolge ist damit gesichert. „Ich bin sehr froh darüber, dass meine Kinder den Betrieb weiterführen wollen“, sagt Windelband.

Windelband GmbH
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Windelband GmbH

Bei der Übergabe beider Urkunden war auch der Kreishandwerksmeister Ulrich Schonlau zugegen, der sich bei beiden Betrieben für ihr kontinuierliches Ausbildungs-Engagement bedankte und die Leistungen der Ausbilder würdigte.

Geschäftsführerin Carolin Johanns-Baye (Elektro Johanns GmbH) forderte bei der Urkundenübergabe eine auf Handwerk ausgerichtete Berufsorientierung in den Schulen. „Wieso gibt es kein Werken mehr an den Schulen? Wenn ich als junger Mensch nicht mehr erfahre, was es bedeutet, mit den Händen zu arbeiten – wie soll man sich dann für Handwerk begeistern? Für Abteilungsleiter Tobias Dunkel liegt der Spielball klar bei der Politik. „Wir sprechen dieses Thema in jedem Termin mit den Abgeordneten an und ich habe das Gefühl, dass sich langsam etwas tut.“

Elektro Johanns GmbH
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